Die zwei Seiten der Transparenz

11.03.2025

Die Nebeneinkünfte von Politikern werden unterschiedlich wahrgenommen. Das haben ECONtribute Cluster-Mitglied Carina Neisser und Nils Wehrhöfer herausgefunden.

In Deutschland müssen Bundespolitiker seit 2005 Angaben zu ihren Nebentätigkeiten machen und diese seit 2007 veröffentlichen. Carina Neisser und Nils Wehrhöfer untersuchen in ihrer Studie, wie die Transparenzregeln das Verhalten der Politiker beeinflussen. Sie haben für die Jahre nach der Transparenzreform einen Anstieg um 15 Prozent der Nebeneinkünfte von Bundestagsabgeordneten beobachtet. Dieser Effekt ist hauptsächlich bei Abgeordneten von CDU/CSU und FDP zu sehen.

Eine repräsentative Umfrage zeigte zudem, dass die Wahrnehmung von Nebeneinkünften von der politischen Einstellung abhängt. Wähler der CDU/CSU und FDP sahen diese als Zeichen von Kompetenz und Fleiß, während Wähler der SPD, Linken und Grünen darin eher eine Schwächung der Interessensvertretung des Volkes erkennen. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen könnten erklären, warum vor allem Abgeordnete der CDU/CSU und FDP ihre Nebeneinkünfte nach der Reform steigerten.

Mehr dazu im ECONtribute Diskussionspapier und auf FAZ.de.