ECB Forum on Central Banking: Unternehmensverschuldung und makroökonomische Stabilisierung I Moritz Schularick

28.09.2021

Haben sich Unternehmen in der Vergangenheit stark verschuldet, beeinträchtigte dies die langfristige Stabilität der Wirtschaft nicht. Das zeigt eine aktuelle Studie von Moritz Schularick, Professor bei ECONtribute an der Universität Bonn. Er hat die Folgen steigender Unternehmensverschuldung anhand langfristiger länderübergreifender Daten untersucht.

Oftmals wird befürchtet, eine hohe Verschuldung von Unternehmen beeinträchtige Volkswirtschaften negativ – so könne sich die Wirtschaft zum Beispiel langsamer von der Pandemie erholen, wenn die Unternehmensverschuldung weiter steige. Die Ergebnisse geben Grund zur Entwarnung: Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die makroökonomischen Folgen eines Booms der Unternehmensverschuldung meist harmlos sind. Es spiele jedoch eine Rolle, wie sich der Kreditboom sektoral zusammensetzt und wie die Unternehmen die entstandenen Schulden umstrukturieren können. Der Ökonom rät, Rahmenbedingungen für eine effiziente Umschuldung zu schaffen und mahnt zu einer strengen Aufsicht des Bankensystems.

Das Paper ist im Rahmen des diesjährigen Forum on Central Banking der Europäischen Zentralbank erschienen.

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