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Prof. Dr. Anne Burmeister

Köln

Position im Cluster Investigator

Clustermitglied seit 2023

Forschungsschwerpunkte

Diversität & Inklusion, Soziale Interaktionen, Wissensaustausch, Digitalisierung

Lebenslauf

Anne Burmeister ist Professorin für Organizational Behavior an der Universität zu Köln. Bevor sie nach Köln kam, war sie Assistant Professor an der Rotterdam School of Management. Anne Burmeister promovierte 2016 in Arbeits- und Organisationspsychologie an der Leuphana Universität Lüneburg und absolvierte ein Postdoc an der Universität Bern. Vor ihrer Promotion arbeitete sie als Strategieberaterin bei der Boston Consulting Group. Ihre Forschung zu sozialen Interaktionen und Wissensaustausch am Arbeitsplatz mit Fokus auf alternde und altersgemischte Belegschaften trägt zu einem effektiveren Management von Wissen und Vielfalt in Organisationen bei.

Publikationen

Veröffentlichungen

Interview

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Das Beste an meinem Beruf ist die persönliche und intellektuelle Freiheit. Ich habe direkt nach dem Studium in der Strategieberatung gearbeitet. Da habe ich unfassbar viel gelernt, auch unfassbar viel gearbeitet. Aber was mir da immer gefehlt hat, war die Möglichkeit, ganz tief in ein Thema einzutauchen und ein größeres Maß an Autonomie zu haben. Das genieße ich sehr, seit ich in der Wissenschaft bin und promoviert habe: Dass ich auf der einen Seite einteilen und mir überlegen kann, wo ich arbeite, wie ich arbeite, mit wem ich arbeite und auf der anderen Seite in gewissen Rhythmen entscheiden kann, an neuen Themen zu arbeiten, ohne dafür jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen, außer dass am Ende spannende Forschung herauskommen muss.

 

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsthema?

Was mich am meisten fasziniert – und das spiegelt sich dann auch in meiner Forschung wider – ist, die Beziehungen, die sozialen Interaktionen und den Austausch zwischen Menschen durch die Brille zu betrachten, was darin an positiven Aspekten und Möglichkeiten steckt: also die superpower of human connections. Und das durch psychologische Theorien und Methoden sichtbar zu machen, das fasziniert mich.

 

Wenn Sie nicht in der Forschung tätig wären, welchen Beruf würden Sie heute ausüben?

Ich könnte mir vorstellen, ich würde etwas investigativ-journalistisches machen. Irgendwo nachbohren, herumsuchen, Daten sammeln, analysieren, hinterfragen, das Ungesagte aufdecken. Das würde mich faszinieren. In der Schule habe ich eine Zeit lang überlegt, Neurochirurgin zu werden, weil mich das Gehirn so fasziniert hat. Aber ich bin sehr froh, dass ich es nicht geworden bin, weil ich dafür manuell viel zu ungeschickt bin.

 

Wann mussten Sie das letzte Mal Ihre Meinung ändern?

Eigentlich dauernd. In der Wissenschaft geht es mit der positivistischen, psychologischen und quantitativen Brille, mit der ich an die Sache herangehe, immer darum, Hypothesen aufzustellen und zu widerlegen. Und auf dem Weg dorthin gibt es einfach viele gescheiterte Experimente oder Ideen, die nicht so funktionieren, wie man sich das vorgestellt hat. Das ist das daily business.

 

Welchen Rat hätten Sie als Doktorand:in selbst gerne gehabt?

Den Rat, dass es bei der Promotion und der Dissertation immer auch um life crafting geht: Die Arbeit und das Leben, was man daneben hat, beeinflussen sich gegenseitig. Und dass man aufpassen sollte, was man als Thema für seine Dissertation wählt. Denn die Logik ist, dass man danach als Expertin für dieses Thema wahrgenommen wird. Das kann einen in bestimmte Richtungen lenken und bestimmte andere Türen gehen einem vielleicht schwerer auf.